Bewegende Geschichte von Frauen, die nach Zwangsarbeit und Todesmarsch ihre Befreiung erlebten
Die Autorin Teréz Rudnoy schildert sehr eindrucksvoll die Verschleppung jüdischer Bevölkerung aus Ungarn 1944, das Leiden in Auschwitz, die Verbringung zur Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik, den Todesmarsch nach Bergen-Belsen und schließlich die Befreiung durch amerikanische Truppen. All dies hat die Autorin selbst erlebt. 1944 wurde Rudnóy mit ihren Eltern, ihrem Ehemann, ihren beiden Söhnen und ihrer Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur sie und ihre Schwester überlebten. Teréz Rudnóy war eine der 800 Zwangsarbeiterinnen im
KZ-Außenlager Lippstadt I. Da sie ihre Leidensgeschichte als Roman veröffentlichte, auch nicht in Ich-Form berichtet, ist gerade dann, wenn es um eine unwahrscheinliche geplante Verschwörung im Gefangenenlager für SS-Angehörige geht, sind Zweifel an der Authentizität berechtigt. Das ist schade. Dennoch: dieses Buch ist höchst lesenswert, gerade auch was die sprachliche Prägnanz anbelangt.
Teréz Rudnoy: Der Tag an dem sie freikamen, Roman, aus dem Ungarischen und mit einem Nachwort des Übersetzers Laca Kornitzer, 229 S., geb., Weidle im Wallstein Verlag, Göttingen 2025
ISBN 978–3‑8353–7597‑0, € 24,00
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