Familienschicksale, mitreißend erzählt aus dem Leben dreier Frauen der jüdischen Familie Feuchtwanger
Die Autorin Heike Specht befasst sich schon seit mehr als zwanzig Jahren wissenschaftlich mit dem Schicksal der weit verzweigten deutsch-jüdische Familie Feuchtwanger. Ihr Aufstieg vollzog im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Fürth (auch „fränkisches Jerusalem“ genannt, da dort viele aus Wien vertriebene Juden ein Zentrum jüdischer Religiosität schufen) in das Großbürgertum der Residenzstadt München. Ein Aufstieg, der undenkbar gewesen wäre ohne vier Generationen starker Frauen. Die Autorin beschreibt im Vorwort treffend den Inhalt: „Durch dieses Buch über die Frauen der Familie Feuchtwanger führen drei weibliche Stimmen, die aus der Perspektive der frühen 1940er Jahre Momentaufnahmen gewähren und so die chronologische Erzählung von fast zwei Jahrhunderten Familiengeschichte immer wieder durchbrechen. Marta Feuchtwanger (die Frau des erfolgreiche Schriftstellers Lion Feuchtwanger, Anm. JR) in Los Angeles, Rahel Straus (einer Frauenärztin, der rechtzeitig die Umsiedlung nach Palästina gelang, Anm. JR) in Jerusalem und Felice Schragenheim (deren Schicksal durch Buch und Film ‘Aimée und Jaguar’ bekannt wurde. Anm. JR) in Berlin stehen im Sturm der Ereignisse.“ (S. 8/9) Das Buch quillt über vom Wissen der Autorin über die zeitgeschichtlichen Ereignisse und jüdischer Erfahrenswelten und Traditionen und ist durch den anschaulichen-spannenden Schreibstil eine mitreißende Lektüre.
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