Schon sehr viel weiter als die Babylon Berlin Verfilmung: der 9. Gereon Rath Roman

Die erfol­gre­iche, auf zehn Bände angelegte Berlin Krim­i­nal­ro­man-Rei­he ist inzwis­chen schon im Jahr 1937 angekom­men. Ungewöhn­lich an diesem Band ist zum einen, dass gegenüber dem Vor­läufer „Olympia“ ein Zeit­sprung zurück erfol­gt. Gere­on Rath, der ehe­ma­lige Krim­i­nalkom­mis­sar hält sich noch unter falschem Namen in Wies­baden auf bevor er dann mit dem Luftschiff „Hin­den­burg“ nach New York reist, dort den Absturz über­lebt. Der Großteil des Romans spielt aber in Berlin, Char­lotte Rath klärt Morde auf, taucht in das Nachtleben ein, sorgt sich um ihren Pflege­sohn. Wieder gelin­gen dem Autor tre­f­fende Milieuschilderun­gen des von den Nazis beherrscht­en Berlins, ein­drück­liche, par­al­lel ver­laufende Hand­lungsstränge, sog­ar humor­volle Dialoge. Und es bleibt bis zum Schluss span­nend, schon wird die Spur zur Fort­set­zung gelegt. Gere­on Rath kehrt, nach­dem er seinen alten Wider­sach­er Mar­low aus­geschal­tet, hat mit dem Schiff nach Europa zurück.

Volk­er Kutsch­er: Transat­lantik, 488 Seit­en, Hard­cov­er mit Schutzum­schlag, Piper Ver­lag, München 2022, 978–3‑492–07177‑2, 26,00 € (D)