Literaturkritiker Denis Scheck gibt in seinem neuen Buch einen Rückblick über die SPIEGEL-Bestsellerlisten der letzten 20 Jahre. Man kann sich fragen: Welchen Sinn hat das außer Ärger über die Verkaufserfolge von Büchern, die Ausdruck des Massengeschmacks sind (wie Scheck immer wieder betont)? Tatsächlich ist es aber ein reizvoller Rückblick auf die letzten 20 Jahre, denn die Bestsellererfolge spiegeln Entwicklungen in der Gesellschaft und immer wieder gelingt aus nicht nachvollziehbaren Gründen guten Büchern der Sprung in die Bestsellerlisten (das sind dann von Scheck begründete Leseempfehlungen). Scheck breitet seine wirklich umfassende Allgemeinbildung aus (wie ist ein so großes Lesevolumen zu schaffen?), vermittelt interessante Informationen zum Entstehen von Bestsellerlisten, vor allem aber gibt er profund begründete Antworten auf diese Fragen: Können Bücher Trost spenden? Lesen Bücher ihre Leser? Können Bücher Freunde sein? Taugen Bücher als Therapie? Zählen Geschichtsbücher zur Literatur? Was erzählen Bücher über die Natur? Leben Lesende Länger? Wie verändern Bücher unser Leben? Machen uns Bücher zu besseren Menschen? Warum sind so viele Bücher Krimis? Sind Bücher Zeitmaschinen? Stiften Bücher Werte? Sind Bücher Spiegel oder Fenster? Kann man aus Büchern lieben lernen? Können Bücher die Zukunft vorhersagen? Retten Bücher Leben?
Denis Scheck: Schecks Bestseller Bibel – Schätze und Schund aus 20 Jahren, Piper Verlag, München 2024, 432 Seiten, Halbleinenband, EAN 978–3‑492–07294‑6, 28.00 €.
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