Dieses sehr per­sön­lich geschriebene, faszinierende Buch macht anschaulich wie famil­iäre Ver­gan­gen­heit gen­er­a­tionsüber­greifende psy­chis­che Auswirkun­gen haben kann, wie unver­ar­beit­ete Gefüh­le weit­ergegeben wer­den, Schuld und Scham aufgear­beit­et wer­den müssen, um sich befreiend auszuwirken. Als die in Eng­land geborene Autorin, Tochter ein­er Deutschen und eines Englän­ders, den Namen ihres Groß­vaters, des Wehrma­chts­gen­er­als Karl von Graf­fen, zum ersten Mal googelte, tauchte ein Foto auf, wie er im Mai 1945 vor den Amerikan­ern kapit­uliert. Angela Find­lay wurde zur Detek­tivin, sprach mit Fam­i­lien­mit­gliedern und mit Frem­den, um sich ein immer detail­liert­eres Bild nicht nur von ihrer deutschen Fam­i­lie, son­dern auch vom Deutsch­land der 1930er- und 1940er-Jahre und darüber hin­aus zu machen. Ein großer Teil ihrer Recherchen umfasste Reisen zu den Stät­ten des Wirkens ihres Groß­vaters in Deutsch­land, Rus­s­land und Ital­ien. Durch die Arbeit an diesem Buch, ihren zahlre­ichen Vorträ­gen zu den Trau­ma­ta nicht ver­ar­beit­eter Ver­gan­gen­heit hat die Autorin sich stufen­weise von ihren wieder kehren­den psy­chis­chen Prob­le­men befre­it und ver­mit­telt ein­dringlich den Lesern in Großbri­tan­nien und jet­zt auch in Deutsch­land Ein­blicke in psy­cho­so­ma­tis­che Prozesse der Ver­ar­beitung von Lei­den.