Diese Roman­bi­ogra­phie erzählt das Leben von Sylvia Beach, ein­er jun­gen Amerikaner­in in Paris. Ihre in den 1920er Jahren gegrün­dete Buch­hand­lung “Shake­speare & Com­pa­ny” wurde leg­endär als Tre­ff­punkt der Intellek­tuellen dieser Zeit. Hem­ing­way, Gide, Valéry und Gertrude Stein gin­gen hier ein und aus. Beson­dere Ver­di­en­ste hat sich Beach um James Joyce erwor­ben. Sie unter­stütze ihn in vielfach­er Weise und wagte nach Abdruck einzel­ner Episo­den die voll­ständi­ge Pub­lika­tion seines umstrit­te­nen Romans Ulysses.

Im Jahr 2022 wird an den 140. Geburt­stag James Joyces, des wohl bedeu­tend­sten irischen Autors der Mod­erne, und an das 100. Jubiläum der Erstveröf­fentlichung von Ulysses erin­nert.
Joyce beschrieb einen einzi­gen Tag eines Dublin­er Som­mers — den 16. Juni 1904. Es war der Tag, an dem er zum ersten Mal mit Nora Bar­na­cle spazieren gegan­gen war, die seine Gefährtin fürs Leben wer­den sollte. Er ord­nete seine Erzäh­lung um Episo­den aus Homers “Odyssee” an. Durch die Details aus der “Odyssee”, die er ver­wen­dete, ver­band er in iro­nis­ch­er Absicht das Epis­che mit dem Gewöhn­lichen.

Sehr anschaulich und ein­fühlsam schildert die Autorin das Erleben Beachs in dieser Zeit, auch ihre enge Beziehung zu ihrer Lebenspart­ner­in, die noch vor Shake­speare & Co. eine Buch­hand­lung mit französich­sprachiger Lit­er­atur gegrün­det hat­te, gle­ich­falls ein intellek­tueller Tre­ff­punkt. Das infor­ma­tive Nach­wort legt den Schw­er­punkt auf die Entste­hung des Buch­es und dem weit­eren Leben der Pro­tag­o­nistin­nen.

Ker­ri Maher: Die Buch­händ­lerin von Paris, Roman, 391 Seit­en, Klap­pen­broschur, insel taschen­buch 493, Insel Ver­lag, Berlin 2022, ISBN 3978–3‑458–68233‑2, 16 €.