Dieses „Buch versammelt Geschichten von Leuten, die leben und gelebt haben. So intensiv, so oft vom Risiko überschattet, so beherzt. Frauen wie Männer. Ich treibe mich gern in ihrer Nähe herum, immer von der Illusion getrieben, eine Unze ihrer Waghalsigkeit fiele auf mich ab.“ (S. 14) So Andreas Altmann in seinem neuen Buch.
Altmann ist ein Autor, der aus seinen vielfältigen Lebens- und Welterfahrungen schöpfen kann, er hat sein Leben und das seiner Eltern mit all seiner Tragik beschrieben und ist viel gereist. Er hat jetzt die in deutschen und internationalen Magazinen veröffentlichten Reportagen gründlich überarbeitet, lakonischer formuliert und von den Überarbeitungen der Redakteure befreit, als Buch herausgebracht.
Es sind eindrucksvolle Texte, voller schrecklicher, aber auch glücklicher Erlebnisse. So wird eine Reise durch Äthiopien geschildert, voller glücklicher Eindrücke – oder sehr anschaulich die verzweifelte Situation in El Salvador zu Zeiten des Bürgerkriegs geschildert. Sicher, diese Texte haben etwas zeitloses. Doch haben sie auch einen Informationsgehalt, der eine zeitliche Einordnung braucht. Deshalb ist es schade, dass bei keinem dieser Texte das Datum seiner Entstehung genannt wird.
Andreas Altmann: Leben in allen Himmelsrichtungen — Reportagen, Piper Verlag, Oktober 2019, 384 Seiten, Klappenbroschur, EAN 978-3-492-05846-9, 16 €
VON DR. JÖRG RAACH