Das Buch für reisende Bücherfreunde
Dieser Überblicks-Reiseführer regt an zu europaweiten Reisen für Bücherfreunde. Hier lassen sich Anregungen für Reisen bzw. wenn das Reiseziel schon gewählt wurde Tipps für das Erleben von Buchwelten finden, seien es besondere Buchhandlungen und Bibliotheken oder Orte, die an bekannte Autoren und deren Werke erinnern. Im Vorwort werden die drei Teile dieses so reizvollen Reiseführers und eine wenig bekannte UNESCO-Städteauszeichnung benannt: „Dieses Buch entführt in … Bücherorte, die sich durch eine reiche literarische Geschichte, eine lebendige aktuelle Autorenszene und ihr Engagement für die Förderung des Lesens auszeichnen. Erfüllt eine Stadt diese Anforderungen, kann sie sich innerhalb des Creative Cities Network der UNESCO um den Titel ‚City of Literature‘ bewerben. Die 2004 ins Leben gerufene Ehrung zielt darauf ab, ein weltumspannendes Netz von Literaturstädten zu schaffen…Um solche europäischen Städte, etwas um Dublin, Edinburgh oder Granada, geht es im ersten Teil dieses Buches. Der zweite Teil widmet sich besonders schönen Leseorten, Buchhandlungen und Bibliotheken…Im dritten Teil werden Schauplätze aufgespürt, an denen sich berühmte Autoren inspirieren ließen oder wo Lieblingsfiguren wirkten.“ (S. 9) Allerdings fallen die Ortsbeschreibungen sehr unterschiedlich ausführlich aus (Leeuwarden in den Niederlanden erhält nur eine Seite, Heidelberg gleich fünf), auch die genannte Hoteltipps beschränken sich fast ausschließlich auf Luxushotels und obwohl es sich nicht um eine Lizenzausgabe eines englischen Verlages handelt, werden Bücherdörfer in Deutschland überhaupt nicht aufgeführt (Wikipedia nennt immerhin vier). Dennoch kann kann nur wiederholt werden: dies ist das Buch für Bücherfreunde, die nicht nur am Lesen Spaß haben (das ist für manche auch mit dem e-book möglich), sondern Buchkultur Wert schätzen.
Bücherorte – Europas schönste Ziele – Für alle, die das Lesen lieben, Kunth Verlag, München 2023, ISBN: 9783969650998, 312 Seiten, zahlreiche Farb-Abbildungen, 29,95 €
VON DR. JÖRG RAACH